jh. Wie kann ein Benutzerfreundliches und wirtschaftliches Nahverkehrsnetz geschaffen werden? Antworten auf diese und andere Fragen rund um den Themenkomplex ÖPNV gab es beim Frühschoppen der SPD Pfaffengrund. Marianne Carver, die Vorsitzende, freute sich, den Pfaffengrunder Stadtrat Reiner Nimis als Referenten begrüßen zu dürfen.
Neben den Mitgliedern und Gästen begrüßte sie auch die Wieblinger SPD-Vorsitzende Dr. Monika Meissner. "Das neue Liniennetzkonzept des neu geschaffenen Verkehrsverbundes RNV soll Kundenfreundlich sein und Kosten reduzieren", leitete Nimis seinen Vortrag ein. Diese Ziele in Einklang zu bringen sei nicht immer einfach. Früher seien Defizite im Nahverkehrsbereich oft durch Gewinne im Energiebereich, bei den Stadtwerken, aufgefangen worden. Das funktioniere seit der Liberalisierung des Strommarktes und der organisatorischen Trennung dieser Bereiche nicht mehr.
Die Gründung des RNV erfolgte eben auch aus Kostengründen, so Nimis: Durch einen gemeinsamen Fahrzeugpool, gemeinsame Depots und Leitstellen entstünden Synergieeffekte. Derzeit könne das vorhandene Personal gehalten werden, auf mittlere Sicht sei jedoch leider mit einer Reduzierung zu rechnen. Auf die momentanen Verspätungen besonders bei der Linie 26 angesprochen, sagte Nimis, so bald die bestellten neuen Wagen da seien, würden die Zeiten besser eingehalten. Auch die Arbeiten neben der Bahnstrecke in Kirchheim müssten bald abgeschlossen werden.
In vielen Fragen aus dem Publikum wurde deutlich, dass der Nahverkehr komfortabel und pünktlich sein müsse. So wurden negative Veränderungen bei der Pfaffengrunder Ringlinie angesprochen. Der Stadtrat berichtete, dass an Lösungen gearbeitet werde. Einer Tangentiallinie Emmertsgrund-Kirchheim-Pfaffengrund-Wieblingen erteilte er eine Absage. "Die wenigsten Emmertsgrundler wollen in den Pfaffengrund, ihre Hauptziele sind Innenstadt und Bahnhof", so Nimis. Er hoffe auf den nächsten Fahrplanwechsel, erst dann könnten großflächige Veränderungen vorgenommen werden. Reiner Nimis lobte die Qualität der Heidelberger S-Bahnhöfe, der Ausbau sei eine wahre Infrastrukturmaßnahme. In Mannheim sei man noch nicht so weit, hier gebe es aber auch Pläne, z.B. den ehemaligen Haltepunkt "Rangierbahnhof" umzubauen. Er solle ab 2009 näher an die SAP-Arena rücken und komfortabler werden. Nach zwei Stunden Referat und Fragen dankte Marianne Carver dem Stadtrat, die angeregte Diskussion beweise, wie notwendig der Dialog Verkehrsunternehmen-Nutzer doch sei.