Chancen für eine Gemeinschaftsschule noch nicht aussichtslos

Veröffentlicht am 18.05.2016 in Ortsverein

Die Entscheidung ist gefallen: mit den Stimmen von CDU und FWV wurde der Antrag zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule als weiterführende Schule abgelehnt. Trotz aller positiven Standortvoraussetzungen und dem einstimmigen Votum des Reilinger Gemeinderates war es in Neulußheim nicht möglich eine Mehrheit zu finden. Aus Sicht des Ortsvereins und der Fraktion der Neulußheimer Sozialdemokraten wird dies nicht ohne Folgen für die Gemeinde bleiben.

Waren doch nach Aussagen der Gemeinderätinnen Dagmar Engelhardt und Renate Hettwer alle Voraussetzungen gegeben, das Vorhaben gemeinsam mit der Gemeinde Reilingen zu stemmen. Der Schulstandort Neulußheim wäre für die Zukunft gesichert und die Auslastung der vorhandenen Schulgebäude, die aktuell für über zwei  Millionen Euro saniert werden, wäre garantiert. Das finanzielle Risiko könne als gering eingeschätzt werden, Möglichkeiten der Bezuschussung seien noch gar nicht berücksichtigt. Wichtig sei vor allem die Prognose des Schulamtes, dass die Schule zukunftsfähig sei, und dass nach Aussagen der Schulleitungen die Lehrerkollegien in Neulußheim und Reilingen hoch motiviert wären und sich bereits auf die neuen Herausforderungen vorbereiten würden. Auch habe man ein pädagogisches Konzept entwickelt, das laut Schulrat Eberle überzeuge.

Gemeinderat Winfried Vaudlet betont, dass Neulußheim seit vielen Jahren als attraktive, familienfreundliche und fortschrittliche Gemeinde gerade bei jungen Familien gefragt sei. Hinzu komme, dass die Schulwege für diese weiterführende Schule kurz seien und bereits eine Buslinie zu den beiden Nachbarorten mit Haltestelle vor der Schule bestünden. Auch seien die Fachräume modern und bestens ausgestattet. Eine Gemeinschaftsschule als weiterführende Schule verschaffe Neulußheim und Reilingen eine zentrale Funktion und wäre ein Alleinstellungskriterium innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft, da diese Schulform in diesem Raum mit über 40 000 Menschen nicht angeboten wird. Dass Nachfrage bestehe, belege nach Aussage der zweiten Vorsitzenden Monika Molitor-Petersen die hohe Anzahl an Kindern, die von Hockenheim, Reilingen, Alt- und Neulußheim in Oberhausen diese weiterführende Schule besuchen. Und das, obwohl keine direkte und schnelle Anbindung öffentlicher Verkehrsmittel vorhanden sei.

Reilingen habe diese große Chance erkannt und sich einstimmig für diese, wie im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung stehe, „integrative Schulart, die konsequent auf die individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler setzt“, entschieden. 

Die SPD Neulußheim befürchtet, so der Ortsvereinsvorsitzende Günter Schöner, dass mit der Entscheidung des Neulußheimer Gemeinderats die Gemeinde massiv Schaden in mehrfacher Hinsicht nehmen könne. Aus finanzieller Sicht sei es nicht nachvollziehbar, dass in diesem und im nächsten Jahr über zwei Millionen Euro in die Sanierung der Gebäude investiert werden, mit dem Ergebnis, dass anschließend ein Großteil der Fachräume (z.B. Physik, Chemie, Werken, Kochen, zzgl. die jeweiligen Vorbereitungsräume) und Teile der Klassenzimmer (zwischen drei und sechs Stück) nicht mehr genutzt werden. Eine konkrete alternative Nutzung sei nicht bekannt.

Auch verspiele die Gemeinde laut Gemeinderätin Heidi Roß erneut ihr Vertrauen als verlässliche Partnergemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft und vor allem gegenüber Reilingen. Schon einmal wurde das durch die Kündigung der Musikschule und der Volkshochschule aufs Spiel gesetzt. Ein Vorgehen, das lange vor den Bürgerinnen und Bürgern verschwiegen wurde.

Und letztendlich die negative Außenwirkung, denn Neulußheim ist seit vielen Jahren als attraktive, familienfreundliche und fortschrittliche Gemeinde gefragt, wozu auch die Lußhardtschule als öffentliche Bildungseinrichtung wesentlich beigetragen habe.

Fraktionssprecher Hanspeter Rausch betont, dass Bürgermeister Hoffmann ausdrücklicher Dank gebühre, denn er habe im Vorfeld dieser Entscheidung mit außerordentlichem Engagement und all seiner Überzeugungskraft versucht, die Gemeinderäte der CDU und FWV von den nicht wiederlegbaren Vorteilen einer weiterführende öffentlichen Schule für unsere Gemeinde zu überzeugen.

Um jedoch die zu befürchtenden Nachteile für unsere Gemeinde abzuwenden, sieht Rausch nur die eine Möglichkeit, dass der Bürgermeister von seinem Widerspruchsrecht Gebrauch mache, das ihm laut Gemeindeordnung dann zur Verfügung stehe, wenn er der Auffassung sei, dass ein Beschluss für die Gemeinde nachteilig ist. Die jetzige Entscheidung wäre dann vorläufig aufgeschoben und binnen drei Wochen müsse der Gemeinderat erneut beraten und entscheiden. Bis dahin könne sich jeder im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung über das Thema „Gemeinschaftsschule“ informieren und noch einmal die Vor- und Nachteile einer solchen Einrichtung für Neulußheim abwägen. Es wäre von großer Bedeutung für die Zukunft unserer Kinder, unserer Gemeinde und der gesamten Verwaltungsgemeinschaft, wenn es uns gelänge, zusammen mit Reilingen Zukunft zu gestalten, entsprechend dem Motto im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung zum Thema Bildung: Schulen mit Vielfalt, Qualität und Leistungsstärke!

                                                                                                                                                     

HPR

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