Sommerzeit ist Ferienzeit. Und auch alle Kandidatinnen und Kandidaten, sowie ehrenamtlichen Helfer, haben sich diese Auszeit nach einem anstrengenden Halbjahr mit Bürgermeister-, Kommunal-, Kreis- und Europawahl redlich verdient.
Auch wenn in den letzten Wochen keine Gemeinderatssitzungen anstanden, gab es doch die eine oder andere Information aus dem Rathaus, damit das Ratsgremium über das aktuelle Geschehen in der Gemeinde stets auf dem Laufenden ist. Vor allem ein Ereignis, das viele in der Gemeinde getroffen hat, wird noch lange im Gedächtnis bleiben und auch für zukünftige Planungen von Bedeutung sein.
Unwetter trifft die Gemeinde
Am Abend des 13. August bildete sich von Osten kommend eine Gewitterzelle, die sich mit extrem hohen Niederschlägen entlud. Während die Gemeinden östlich von Bruchsal teils überflutet wurden, kam unsere Gemeinde mit geringeren Schäden davon. In der Ortsmitte regnete es binnen einer Stunde 64 Liter pro Quadratmeter, mehr als 10 % der Niederschlagsmenge eines Jahres. Auch wenn in vielen Kellern Wasser stand und die Freiwillige Feuerwehr in 42 Fällen helfen musste, kamen wir vergleichsweise mit einem blauen Augen davon.
Einerseits ist es die Lage unserer Gemeinde in der Ebene, wo sich das Wasser flächig verteilen kann, andererseits ein funktionierendes Kanalsystem, durch das größere Wassermassen abgeleitet werden. Gerade die ältere Generation wird sich noch daran erinnern, dass bis in die 1980er Jahre es mehrmals im Jahr zu vollgelaufenen Kellern kam. Auch stand in der Sankt Leoner Straße in Höhe des Gasthauses zur Sonne bei stärkeren Gewitterregen das Wasser bis zu einem halben Meter hoch auf der Straße.
Gemeinde hat Millionen in Kanalsystem investiert
Um solche Ereignisse deutlich zu reduzieren wurden unter Bürgermeister Gerhard Greiner das Kanalnetz ausgebaut und mit der Sanierung älterer Abschnitte begonnen. Hierbei wurden enorme Summen regelrecht vergraben, eine Entscheidung, die nicht nur Befürworter hatte. Dankbar waren jedoch die Anwohner, die bisher keinen Anschluss an das Netz hatten. Unser Kanalsystem und dessen Ausbau und Instandhaltung war auch bei Gunther Hoffmann ein Dauerthema und so gelang es durch kontinuierliche Investitionen, dass vollgelaufene Keller immer seltener wurden.
Neue Herausforderungen durch Klimawandel
Doch jedes noch so gute Abwassersystem hat seine Kapazitätsgrenze. Und gerade bei einer Niederschlagsmenge, wie vor drei Wochen, ist auch der beste Kanal überfordert. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass durch den Klimawandelt die Gefahr von Unwettern weiter zunehmen wird. Hier werden wir alle gefordert sein, zu handeln. Neben den bekannten Maßnahmen zum Klimaschutz können wir es uns beispielsweise nicht länger leisten immer mehr Flächen zu versiegeln und Regenwasser nicht mehr versickern zu lassen.
Aber auch im Bereich Katastrophenschutz müssen wir uns auf neue Herausforderungen einstellen. Aktuell wird dazu in der Verwaltungsgemeinschaft ein Konzept erarbeitet, das uns aufzeigen wird, welche weiteren Maßnahmen in den nächsten Jahren notwendig werden.
Von großem Glück können wir reden, dass unsere Freiwillige Feuerwehr technisch und personell gut ausgestattet ist und stets einsatzbereit ist, eine Situation die nicht selbstverständlich ist. Gerade in den letzten Jahren hat hier die Gemeinde sehr viel Geld investiert. Doch ohne das Engagement der Ehrenamtlichen ginge gar nichts. Zahlreiche Frauen und Männer üben wöchentlich den Einsatz, gehen regelmäßig auf Lehrgänge und kümmern sich um die Instandhaltung der vorhandenen Technik.
Dieses Engagement wird immer häufiger notwendig und wir als Gemeinde sind gefordert, dass das entsprechend unterstützt und gewürdigt wird.
Die SPD-Fraktion hofft, dass Sie - trotz Unwetter - eine ruhige und erholsame Ferien- und Urlaubszeit verbringen konnten.
Für Fragen, Kritik, Anregungen und gute Ideen stehen wir gerne zu Ihrer Verfügung, Ihre SPD-Gemeinderäte Renate Hettwer, Yves Koch und Hanspeter Rausch, www.spd-neulussheim.de