Wenn BHs weder zweckmäßig sind, stützen noch zwicken; dafür aber mit Musik und Comedy gute Laune verbreiten, dann kann es sich nur um Sabine Weyers (Gesang) und Marina Nottbohm (Klavier) handeln. Der SPD Ortsverein hatte diese beiden Begabten Hausfrauen (BHs) eingeladen, die in der Region bereits einen überaus guten Namen haben.

Vorsitzender Günter Schöner begrüßte die zahlreich erschienenen Besucher und versprach, dass es nicht nur ein vergnüglicher Vormittag mit Comedy und Musik werden solle, sondern auch ein ganz zwangloses Kennenlernen der für die SPD Neulußheim antretenden Kandidatinnen und Kandidaten. Dies in entspannter Atmosphäre mit einem Weißwurstfrühstück mit Brezeln und Weißbier „fer umme“, wobei die gut gelaunten Kandidaten gerne über ihre Ziele und Visionen befragt werden können.

Dass die Weißwurst bis 12.00 Uhr das Läuten nicht hört, wolle er aber nicht ausschließen. Dass Politik auch Lach- und Bauchmuskeln strapazieren kann, durften hautnah die 130 Besucher mit den BHs erleben.

Dass in den Kandidatinnen und -kandidaten der SPD  jede Menge Rythmus steckt, mussten sie gleich zu Anfang beweisen. Allein durch dieses Rasseln mit verschiedenen Gegenständen war das Eis gebrochen und der Vormittag gestaltete sich überaus humorvoll und kurzweilig.

Allein die Mimik der beiden BHs, die bei ihrem Divenlied die besondere Leidenschaftlichkeit der Neulußheimer lobten und dazu noch zwei begabte Windmacher ins Programm mit einbezogen, gefiel.

Auch wenn von dem alten Gefieder der lang nicht gelüfteten Boa ein paar Federn durch den selbstlosen Einsatz von Winfried und Dieter durch die Luft flogen, dem Publikum gefiel es.

Sabine Weyers und Marina Nottbohm verstanden es, mit kleinen Gesten, einem kurzen Augenaufschlag oder einem aus ihrem Requisitenkoffer eines großen Kaufhauses gezauberten Hutes ihre Lieder zu präsentieren. Dass auch einmal zwei Lieder wie „A Night like this“ und der „Bossa Nova“ vermischt wurden, tat der heiteren Stimmung im Alten Bahnhof keinen Abbruch.

Eine Pause war dann unbedingt nötig, damit sich die Lachmuskeln erholen konnten. Weißwurstfrühstück unter freiem Himmel sowie eine riesige Würfelwand mit den Fotos der Kandidaten brachte die Besucher ins gemeinsame Gespräch.

 „Wer sind Sie eigentlich, für was stehen Sie, ich kenne Sie doch von irgendwo her“,  so ein Besucher und dem konnte Fraktionsvorsitzender Hanspeter Rausch nach der Pause der BHs abhelfen, indem er die Kandidaten vorstellte. Politik und Kultur gehören zusammen, so Rausch. Ohne Streitkultur sei Politik armselig. Die derzeitige Streitkultur im Gemeinderat sei nicht negativ sondern positiv zu erwähnen.

Der Altersdurchschnitt der zur Wahl Stehenden, bewege sich zwischen 21 und 68 Jahren und ist mit einem beruflichen Querschnitt von Studierten, Handwerkern und Verwaltungsangestellten u.a. eine gute Mischung. Die jüngeren Kandidaten ebenfalls hoch motiviert und engagiert.

Die SPD in Neulußheim habe für die 4 Sterne in der Gemeinde Maßgebliches geleistet.

Ein Stern stehe für die Arbeit für eine bessere Verkehrssituation, auch den Bau der Kreisel können sich die Sozialdemokraten auf die Fahne schreiben.

Zwei Sterne leuchten für die damalige Errichtung der Schulaula und den privaten Einsatz für Ferienbetreuung und Hort, der ohne die SPD Neulußheim nicht entstanden wäre.

Der letzte Stern sei Aufgabe für die Zukunft, die Gemeindepolitik transparenter für die Bevölkerung zu machen, die Bücherei in der Ortsmitte zu erhalten, auch die Jugend mit ihrem Point gehöre in die Ortsmitte und ein großes Anliegen sei, dass die Kündigung der Volkshochschule und Musikschule, die im Vollzug nur aufgeschoben ist, rückgängig zu machen. Dass das Ehrenamt der vielen engagierten Neulußheimer mehr Würdigung erfahren muss, ist ein weiterer Punkt des SPD-Programms.

Die Kandidatinnen und -kandiaten Mathias Burger, Dennis Grauer, Yves Koch, Markus Kreß, Ute Kunze, Monika Molitor-Petersen, Regina Eckert, Jörg Wildenstein und  Kurt Klütz haben in ihrem Arbeitskreis auch Themen wie Gebäudesanierung, Energieeinsparung behandelt.  

Michael Baser, Anette Schmid, Volker Wegel,  und Christina Schmitz sowie die amtierenden Gemeinderätinnen und -räte Jutta Dräger, Dagmar Engelhardt, Renate Hettwer, Heidi Roß, Hanspeter Rausch und Winfried Vaudlet könnten sich eine Begegnungsstätte für alle Generationen mit ihren vielfältigen Möglichkeiten in der Alten Schule vorstellen.

Erfahrung der amtierenden Gemeinderäte und neue frische Ideen der neuen Kandidaten seien eine hervorragende Mischung.

Die BHs kamen nun wieder zum Einsatz, ein Duett mit schlummernden Begabungen, eine Diva, die lieber Bier und Buletten als Hummer hätte. Die begabten Hausfrauen sparten nicht mit humorvollen Spitzen, ließen die 50er Jahre aufleben, Italien, Amore, was schnell zu „am Ohre“ wurde, beide waren sich einig, dieses Fiasko in dem aufmüpfigen Dorf  Neulussheim vorhergesehen zu haben.

Mit Blumen bedankte sich Hanspeter Rausch bei den BHs für den Glanz und die Mitgestaltung der Kandidatenvorstellung und die ließen es sich nicht nehmen mit Waldemar eine Zugabe zu geben.

"Mäna", "noch ona", auch dies muss für Auswärtige übersetzt werden, bitte noch mehr, noch eine Zugabe und so verabschiedeten sich die beiden, mit dem Hinweis, am 25. Mai ja das richtige Kreuz zu machen und einem Liebeslied bei den begeisterten Besuchern.

Die eine oder andere Weißwurst hat dann doch noch das 12-Uhr-Läuten gehört. Aber das tat der heiteren Stimmung mit vielen interessanten Gesprächen mit den Sozialdemokraten im Alten Bahnhof keinen Abbruch.

R.Hw.