Mit der Flüchtlingsbewegung nach Deutschland und auch in unsere Region gibt es eine immer noch ungeheuer große Hilfsbereitschaft, um Menschen in Not zu unterstützen, so Peter Friedrich. Dieser Hilfsbereitschaft haben auch ganz besonders die AWO mit ihrer Kleiderstube und das Netzwerk der Ev. Kirchengemeinde vor Ort und in den umliegenden Gemeinden ein Gesicht gegeben. Tag für Tag leisten sie ein bewundernswertes Engagement gemeinsam mit vielen anderen ehrenamtlichen Helfern. Dieses Engagement lobten Minister Friedrich und Daniel Born ganz besonders.
Wichtig sei immer das Gespräch miteinander und die Politik müsse zuhören, wo Grenzen erreicht seien. Nur das Ehrenamt könne das leisten, was vor Ort an Begegnung und Menschlichkeit stattfindet. Eine gute Integration kommt letztendlich einer gesunden Gesellschaft zugute. Dass hier große Anstrengungen, nicht nur mit einem Wohnungsbauprogramm von Seiten der Politik sowie einem sozialen Wachstumsprogramm und einem Förderprogramm im Arbeitsmarkt unternommen werden müssen, sei unabdingbar. Nichts sei schlimmer für eine Gesellschaft als Desintegration so Friedrich.
Schon mehrfach hat Deutschland z.B. Gastarbeiter, die auch nur zu 20 % qualifiziert waren, in den Arbeitsmarkt integriert. Auch sie haben zum Wohlstand Deutschlands heute beigetragen.
In der Diskussionsrunde stellten sich verschiedene Mitarbeiter von Arbeitskreisen vor und berichteten von Erfolgen aber auch von Nöten in ihrer Arbeit. Auch müsse das Rad nicht jedesmal erfunden werden, so der Reilinger Vertreter, die Zusammenarbeit der verschiedenen Netzwerk funktioniere gut. So berichtete Walburga Schäfer vom Netzwerk Neulußheim über die vielen Hürden der Bürokratie, der Reilinger Vertreter berichtete über die Wissbegierigkeit der Menschen, bemängelte aber die Probleme mit der Gesundheitsversorgung. In den Aufnahmelagern haben es besonders Mütter mit der Ernährung der Kinder und der Hygiene schwer, so eine Netzwerkerin. Herrn Fillinger aus Hockenheim interessierte auch das Bleibe- oder Abschieberecht.
Minister Friedrich nahm sich Zeit, all die Fragen zu beantworten. Er sehe auch die Mängel und verstehe die Ehrenamtlichen. Kraftanstrengungen erfordere auch das hohe Tempo der Gesetzesänderungen. Hier würden Flüchtlinge manchmal schneller Bescheid wissen als die Behörden.
Sinnvoll wären Regionale Integrationsagenturen, die die Arbeit von Behörden und Ehrenamtlichen erleichtern würden. Mit einem herzlichenDank an die über 50 Besucher dankte Minister Friedrich für die Aufmerksamkeit.
Der 1. Vorsitzende Günter Schöner dankte Minister Friedrich für sein Kommen und überreichte ihm mit humorvollen Worten ein Vitaminkörbchen.
Zeit nahm sich Minister Friedrich auch, um sich ein Bild über Projekte in Neulußheim zu machen, die bisher mit Landesmitteln unterstützt wurden. Auf dem Fußweg zur AWO lagen der Podey-Kindergarten, der Bahnhof, die Neue Ortsmitte und das Rathaus. Hier hatte Gemeinderätin Heidi Roß ein paar Zahlen und Fakten zur Hand, um den Minister zu informieren. Abschluss seines Besuchs in Neulußheim waren die Räumlichkeiten der Arbeiterwohlfahrt.
Er war beindruckt von der Arbeit der Kleiderstube, die für Jedermann wöchentlich geöffnet ist und stellte zahlreiche Fragen, die von Karin Horchheimer und Renate Schöner gerne beantwortet wurden. Daniel Born sagte spontan zu, an einem Samstag Helfer in der Kleiderstube zu sein, was die Damen erfreute. Vielleicht kann dies dann schon in den neuen, größeren Räumlichkeiten im „Spritzenhäusel“ geschehen, die die Gemeinde Neulußheim der AWO ab April zur Verfügung stellt.
Das freute auch Minister Peter Friedrich und Landtagskandidat Daniel Born, die ehrenamtliches Engagement ganz besonders zu würdigen wissen.
R.Hw.